Alkoholprävention in Schulen stärken und Lebenskompetenzen fördern
Die „Voll Power – Schultour“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) macht am 29. Mai 2024 Station an der KGS Bad Lauterberg in Bad Lauterberg. Die Schultour ist eine Maßnahme der BZgA-Jugendkampagne „Null Alkohol – Voll Power“ zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher.
Alkohol ist das am weitesten verbreitete Suchtmittel in Deutschland. Deshalb spricht die BZgA Jugendliche in ihren Lebenswelten mit zielgruppenspezifischen Alkoholpräventionsangeboten wie der „Voll Power – Schultour“ an. Aktuelle Studienergebnisse der BZgA zeigen, dass der Alkoholkonsum Jugendlicher seit Jahren rückläufig ist. Haben 2004 noch rund 80 Prozent der 12- bis 17-Jährigen schon einmal Alkohol konsumiert, waren es 2021 mit 57,5 Prozent deutlich weniger. Auch das Alter des Konsumeinstiegs verschiebt sich kontinuierlich nach hinten: Junge Menschen trinken aktuell im Alter von 14,9 Jahren das erste Mal Alkohol, statt mit 14,1 Jahren wie noch im Jahr 2004.
Die „Voll Power – Schultour“ der BZgA findet gemeinsam mit örtlichen Fachstellen für Suchtprävention an der KGS Bad Lauterberg statt. Zentrales Element der BZgA-Schultour sind Mitmach-Workshops, in denen die Lebenskompetenzen von Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 9 gestärkt werden. In den Workshops aus den Bereichen Urbaner Tanz, Rap und Gesang, Musikband, Theater und Parkour mit einer Abschlusspräsentation vermittelt die Maßnahme den jeweils rund 180 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern aus suchtpräventiver Sicht wichtige Erfahrungen und Impulse.
Hintergrundinformation:
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet im Rahmen der Präventionskampagne „Null Alkohol – Voll Power“ für Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren die „Voll Power-Schultour“ an. Zentrales Element der „BZgA-Schultour“ sind Mitmach-Workshops, in denen die Lebenskompetenzen von Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 9 gestärkt werden.
Die Jugendkampagne „Null Alkohol – Voll Power“ informiert Jugendliche über die gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums und fördert eine kritisch distanzierte Einstellung gegenüber Alkohol. Ziel der Kampagne ist, den Einstieg in den Konsum von Alkohol nach hinten zu verlagern und die Alkoholabstinenz Jugendlicher zu fördern.
In Workshops aus den Bereichen Sport, Musik und Theater werden attraktive Alternativen zum Alkoholkonsum in der Freizeit ausprobiert. Am „Voll Power-Schultour“-Tag können die Jugendlichen wichtige Erfahrungen machen und aus suchtpräventiver Sicht entscheidende Lebenskompetenzen wie Selbstwirksamkeitserwartung, kritisches Denken und Teamfähigkeit entwickeln. Die Schule ist als Lebenswelt der Jugendlichen ein Ort, an dem junge Menschen aller sozialen Schichten erreicht werden.
Fünf Workshops aus unterschiedlichen kreativen Bereichen, die sich an den Interessen der Schülerinnen und Schüler orientieren, werden am „Voll Power-Schultour“-Tag angeboten, um möglichst alle Jugendlichen anzusprechen. Angeleitet von einem professionellen Team, von Musik-, Theater- und Sportpädagoginnen und -pädagogen, entwickeln und proben die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Musik-, Theaterstücke oder Tanzchoreografien ein.
- Urbaner Tanz: Im Gegensatz zum akademischen Tanz wird der urbane Tanz („Street Dance“) autodidaktisch erlernt und an jedem denkbaren Ort getanzt. Breakdance, Hip-Hop, Street Dance, Krumping und Jumpstyle sind urbane Tanzformen, die viel Raum für Kreativität und persönlichen Ausdruck bieten. Der Workshop ist so konzipiert, dass alle – unabhängig von ihren Vorerfahrungen – teilnehmen können. Angeleitet durch einen Coach wird eine eigene kleine Choreographie entwickelt.
- Parkour: Die aktuell beliebte Sportart dient zur kreativen Fortbewegung im urbanen Raum – ohne Hilfsmittel. Die sogenannten Traceure bewegen sich dabei geschickt. Die eigenen Ideen und das jeweilige Können bestimmen den Verlauf der genutzten Wege, im Zusammenspiel mit den örtlichen Gegebenheiten. Die Traceure überwinden Hindernisse wie Mauern oder Hecken, finden neue Wege und nehmen ihre gewohnte Welt aus einer ganz anderen Perspektive wahr. Im Parkour-Workshop geht es darum, herausfordernde Bewegungsabläufe auszuprobieren. Nach einer intensiven Übungsphase werden die neu erworbenen Kenntnisse in einem konkreten Parcours angewendet.
- Theater: Dieser Workshop ermöglicht es, Theater und freies Spielen zu erleben: Dazu wird improvisiert, ausprobiert und experimentiert. Trainiert werden Stimme und Körper. Auch Requisiten und Raum kommen bewusst zum Einsatz. Vom freien Spielen bis zum Sketch planen: alles ist möglich.
- Band: Im Bandworkshop werden Bässe, Gitarren, Synthesizer und Drums zunächst frei ausprobiert. Es wird erforscht und experimentiert und eine Melodie oder ein Song erarbeitet. Alle Teilnehmenden spielen dabei Instrumente und werden zu einem Team, einer Band.
- Rap/Gesang: In Rap und Gesang findet meist eine bewusste Auseinandersetzung mit persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Themen statt. Der Workshop bietet die Möglichkeit, eigene Texte zu schreiben und durch das Rappen und Singen einen Zugang zu Rhythmus und Sprache zu bekommen.
Darüber hinaus führt die örtliche Suchtpräventionsfachstelle und die Schulsozialpädagogen im Vorfeld der schulischen Maßnahme eine Unterrichtsstunde mit den Schülerinnen und Schülern durch, um die Verknüpfung der Workshopangebote der „Voll Power-Schultour“ mit den Inhalten der Alkoholprävention zu erläutern.
Ein Infostand der „Voll Power-Schultour“ am Tag der Workshops rundet die Präsenz der Maßnahme in der Schule ab und vermittelt auch den Schülerinnen und Schülern der unteren Jahrgänge Wissenswertes rund um das Thema Alkohol. So können die Kinder und Jugendlichen, die selbst nicht an den Workshops teilnehmen, durch ein Alkoholquiz und Informationsbroschüren in den Pausen für die Maßnahme erreicht werden.